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Hans Bellmer

Kattowitz 1902 - Paris 1975


Im Jahr 1902 wird Hans Bellmer in Kattowitz geboren und arbeitet nach dem Abitur auf Drängen seines Vaters im Stahl- und Kohlebergwerk. Gleichzeitig entstehen seine ersten künstlerischen Arbeiten, die er bereits 1922/1923 in Polen ausstellt. Während seines Ingenieurstudiums an der Technischen Hochschule in Berlin begegnet er John Heartfield, Rudolf Schlichter und George Grosz.
Im Jahr 1924 bricht Bellmer das Studium ab, arbeitet als Buchdrucker, als Illustrator u.a. für den Malik-Verlag. Noch im selben Jahr reist Hans Bellmer erstmals nach Paris. Dort heiratet Bellmer 1927 und arbeitet als Gebrauchsgrafiker.
Der Künstler widmet sich Anfang der 1930er Jahre den Vorlesungen am Bauhaus, unternimmt Reisen nach Italien und Tunesien, bevor er 1933 seine Berufstätigkeit als Verweigerung gegenüber dem Faschismus aufgibt. Seine Auflehnung gegenüber der nationalsozialistischen Machtübernahme führt Bellmer künstlerisch konstruktiv zu seinen mädchenhaften plastischen Puppen, die er in erotischen Posen fotografiert. Als Fotoserien 1934 im Selbstverlag, bzw. in der französischen Surrealisten-Zeitschrift "Le Minotaure" veröffentlicht, nimmt der Künstler Bellmer fortan einen wichtigen Platz unter den Pariser Surrealisten ein.
Er emigriert 1938 nach Paris und wird zusammen mit Max Ernst mit Ausbruch des 2. Weltkrieges im Lager "Les Milles" bei Aix-en-Provence interniert. Im Jahr 1941 wird Bellmar entlassen, gibt die deutsche Staatsbürgerschaft ab und flüchtet nach Castres. Dort heiratet er zum zweites Mal.
In den Jahren des Krieges wird die Zeichnung für Hans Bellmer zum bevorzugten Medium, in dem er nach abstrahierenden Anfängen einen zunehmend eigenständigen figurativen Stil ausbildet. Im Jahr 1943 erhält der Künstler in der "Librairie Trentin" in Toulouse seine erste Einzelausstellung, gefolgt von vielen weiteren internationalen Gruppenschauen der Surrealisten.
Erst in der Nachkriegsära gelingt es dem Maler in altmeisterlicher Genauigkeit, die bald durch manieristische Einflüsse und eine jugendstilig anmutende Schönlinigkeit ergänzt wird, das Unbewußte körperlicher Sexualität in halluzinativ-rauschhaften Traumbildern zu vergegenwärtigen.
In seinem reifem Spätstil verfeinert sich die Linie ins Filigrane, seine Erotik potenziert sich, u.a. durch die Einbeziehung des Todesaspektes als Gegenpol zur Lust.
Der Künstler Hans Bellmer verstirbt im Februar 1975 und hinterlässt ein obsessives Werk von Objekten, Fotografien, Zeichnungen, einigen grafischen Arbeiten und Ölgemälden, die in der Darstellung des Obszönen Ausdruck einer Auflehnung gegen Gesellschaft, Rationalität und Zeitmoral ist.
Als Mitbegründer des Phantastischen Realismus hat er einen weitreichenden Einfluss auf Paul Wunderlich und Horst Jansen hinterlassen.


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